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Rassenwahl

Kniehoch soll er sein und kurze schwarze Haare muss er haben....
Er soll möglichst wie ein Wolf aussehen.......

Solche Auswahlkriterien enden in der heutigen Gesellschaft oft in Überforderung beim Hundeführer und bieten den Hundetrainern willkommenes Einkommen.

Jede Rasse wurde über Jahrhunderte für einen bestimmten Zweck selektioniert.

Der Husky hat in der Schweiz nichts verloren, ausser er wird regelmässig vor den Schlitten oder den Wagen gespannt.

Der Weimaraner kann nur als Familienhund gehalten werden, wenn er regelmässig zur Jagd oder zu Alternativaufgaben gebraucht wird.

Der CairnTerrier braucht den Menschen nicht um Ratten zu killen, er kann gut und gerne alleine durch die Gegend streunen. Hingegen arbeitet ein Hütehund wie der Border Colly oder der Malinois durch seine Führerorientiertheit und Kombinationsbegabung für einige Hundeführer zu eifrig - oft nach dem Motto, wer kriegt den Velofahrer schneller, du oder ich? Da wird dem Hund oft unbewusst ein unerwünschtes Verhalten antrainiert, das in Überforderung beim Hundehaltenden endet. Jedes Verhalten hat seinen Ursprung und ist grundsätzlich nicht gegen Menschen gerichtet, ausser es wurde ihm beigebracht. Das was der Hund präsentiert ist die Leistung des Hundeführers! Sprüche wie "er kommt aus der Tötungsstation" haben meist kurze Beine.

Es käme einem ambitionierten Pferdesportler wohl nicht in den Sinn für Pferderennen einen Kaltblüter auszubilden, ebenso wie es einem Jäger nicht in den Sinn kommt für die Jagd Huskys oder Bolonka Zwetnas einzusetzen. Wenn man sich die Mühe nimmt, nachzuforschen wie und für was mein Traumhund gezüchtet wurde und in wessen Umfeld er aufgewachsen war, so dient man dem "Kulturgut" und Wesen Hund. Früher waren die Rassen regional verankert, auch hatte sich deren Erziehung regional mündlich überliefert. Heute haben wir in einer Region 60 verschiedene Rassen.... 

Generell: An das Aussehen gwöhnt man sich immer, an unerwünschte Verhalten selten....

Rassenwahl mit Berücksichtigung meines Umfeldes wie Familie und Wohnen:

  1. Warum will ich einen Hund?
  2. Nicht was soll er können, sondern was will ich einmal zusammen mit dem Hund können!?
  3. Habe ich bewährt (z.B. Beruf) Durchsetzungsvermögen und natürliche Autorität, die bei gewissen Rassen Voraussetzung ist? Oft werden "starke" Hunde dazu misbraucht, schwache Menschen zu führen.
  4. Welche Arbeit kann ich in meinem Umfeld dem Hund bieten?
  5. Was bin ich für einen Typ? Arbeitseifrige Handwerker die das Sauwetter nicht scheuen brauchen Arbeitshunde, Leute die sich und ihr Auto gerne präsentieren Schosshunde, jedoch auf keinen Fall einen Malinois. Geradlinige ruhige Typen sind mit Molosser gut bedient. Und für Hof und Garten eignen sich immer noch Sennenhunde recht gut.
  6. Welche Hundesportart packt mich? Nur gewisse Rassen eignen sich für ausgewählte Sportarten!!
  7. Kann ich es mir bei einem Arbeitshund leisten, jährlich 10'000 Autokilometer und mindestens 30 Tage Trainings zu absolvieren?
  8. Zu 80% werden Entscheide emotional gefällt, mache diesen Fehler nicht, setze Kriterien wie beim Autokauf!

 

Spreche mit Personen die bereits einen Hund haben den du favorisierst. Gehe in Tierheime und Hundevereine oder zu Tierärzten und tausche dich mit deinen Vorstellungen und Gedanken aus. Der SKN-Theoriekurs bietet diesbezüglich in einer versierten Hundeschule eine geniale Entscheidungshilfe - auch bezüglich Züchterwahl!! Der Entscheid zum Hundekauf verpflichtet länger als ein Autokauf.